Mittwoch, 14. Februar 2018

Thermalbad in Budapest - ein Erfahrungsbericht

Budapest ist bekannt für seine Heilbäder, die von heißen Quellen gespeist werden. Die Stadt ist das größte Kurbad Europas. Über 20 Bäder werden mit dem heißen Wasser gespeist, 10 gelten als Heilbad. Bei unserem Trip war klar, dass wir auch eines der Bäder besuchen wollten. Denn im Winter kann warmes Wasser ja nur guttun. Allerdings wussten wir nicht so recht, für welches Bad wir uns entscheiden sollten. In den Reiseführern werden meist die drei Klassiker Rudas-, Gellert- und das Szechenyi-Bad. Denn diese sind nicht nur sehr alt, sondern auch schon architektonisch ein Highlight. Im Rudas-Bad gibt es auch einen modernen Teil, etwa ein Roof-Top-Pool, das Gellert ist ein Jugendstil-Traum, und das Szechenyi ist das größte Bad. Leider halfen uns Bewertungen auf Tripadvisor und Co. nicht weiter. Von sehr schön bis furchtbar ging es das in alle Richtungen. Letztlich entschieden wir uns für das Szechenyi-Bad, weil es im Gellert kein Außenbecken im Winter gab, wir uns das aber schön vorstellten. Hier Link zu einer Übersicht der Bäder.

Anfahrt und Eintritt
Das Bad liegt im Stadtwälchen, etwas außerhalb vom Stadtzentrum.
Dort kommt man ganz einfach mit der historischen U-Bahn Linie 1 hin, eine der ältesten in Europa, mit sehr süßen Haltestellen. Sie hält direkt am Bad. Wie eine gelb-weißer Palast, neben dem Zoo, findet man dort das Bad. Ich habe einfach eine Tageskarte gekauft, sie kostete 5400 Forint. Damit bekommt man einen Spind mit der Gemeinschaftsumkleide. Teurere Karten gibt es auch, da kriegt man wohl eine private Kabine. Anwendungen habe ich keine gemacht, hätte man wohl auch vorbuchen müssen.
Orientierung
Vom Eingangsbereich geht es mit dem Schlüsselband für den Spind durch das Drehkreuz und dann in den Keller. Dort herrschte etwas runtergekommener 70er Jahre Charme, besonders Duschen und Klos sahen echt schlimm aus. Ich war froh, dass ich meine Badelatschen mithatte. Ich zog mich um und suchte dann den Weg zum Bad, fand aber unten in den Katakomben nur die Ausleihstelle für Handtücher und Bademäntel (gegen Gebühr). Ich fragte nach und erfuhr, dass ich wieder hoch musste. Dort ging es raus und ich stand dann im Außenbereich an den dampfenden Becken. Auf der anderen Seite ging es eine Treppe hoch und, sehr unscheinbar, eine Treppe runter in eine Sauna. Nach oben ging es zu den Innenbecken, die hintereinander weg angeordnet sind. Sie sien unterschiedlich groß und warm. In den Ecken verbargen sich weitere Saunen. Leider fand ich bis zum Schluss nicht heraus, ob man über die Seitenflügel wieder nach vorn in den Trakt mit den Spinden kommt, so dass ich immer durch den Außenbereich laufen musste. Es gibt aber auch in dem Trakt mit den Innenbecken wohl einen Eingang, ich bin wohl einfach außen zu weit rumgelaufen. 
Eingangsbereich
 


 
 
 
 

Und wie war es nun?
Auf jeden Fall ein Erlebnis. Aber kein Wellness-Tag. Es war sehr voll, mit Touristen und auch Einheimischen (erstere samt Handy im Wasser für das perfekte Selfie). In der Sauna lässt man seine Kleidung an, wobei ich mich da etwas unwohl drin gefühlt habe. Und: es ist alles andere als leise. DA wird gequatscht, geredet. Sauna ist voll? Egal, die Besucher stellten sich einfach vorn noch rein. Trotzdem herrscht eine entspannte Atmosphäre. Kinder sind eigentlich gar nicht erlaubt, dass das Wasser erst für Kinder ab 14 Jahren empfohlen wird. Und es ist ja auch kein Spaßbad. Letztlich dümpelt man einfach im warmen Wasser vor sich hin. Das fand ich dann doch ganz entspannend. Die Becken innen waren zwar sehr schön warm, aber auch viel kleiner, und teilweise sehr trüb - was am Thermalwasser liegt. Draußen in den großen Außenbecken war es besonders jetzt im Winter auch sehr schön. In der Mitte ist ein richtiges Schwimmbecken, da darf man nur mit Badekappe rein. Links und rechts davon Warmwasser, eines mit einer Strömungsanlage. Es ist relativ sauber, aber ich hätte mir gewünscht, dass da noch mehr "hinterhergeputzt" wird.  Da ich die Duschen aber so eklig fand, bin ich erstmal zurück ins Hotel, um da zu duschen. Blöd war es, dass man immer raus und reein musste. Da war es doch recht kalt. Ich hatte zwei Handtücher mit, ein Mikrofaser zum Abtrocknen und eines aus dem Hotel. Nur wurden die natürlich dann doch beide recht feucht. Vielleicht hätte ich doch einen Bademantel leihen sollte. Auf jeden Fall sollte man Badelatschen dabeihaben und Wasser zum Trinken. Hier und hier gibt es noch mehr zu Budapest
 

2 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Lieber Clemens, ja die Architektur ist Wahnsinn, auch wenn der Zahn der Zeit schon an ihr genagt hat. Wird aber wohl auch stückchenweise saniert....

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