Nein, denn die Stadt zeigt, wenn die Lichter angehen, eine ihrer schönsten Seiten - statt Wintergrau am Tag. Sowohl optisch als auch zum Spaß haben. Hier meine Empfehlungen - und am Ende gibt es noch einen Extra-Tipp.
Rooftop-Bar
Unser erster Stop führte uns in die Rooftop-Bar 360. Dort sind im Winter Kunststoff-Iglus aufgebaut, die beheizt sind und im Hipster Style eingerichtet. Es ist sehr gemütlich da drin, auch wenn mich Speisen und Getränke nicht so vom Hocker rissen und für Budapest auch eher hochpreisig sind. Aber der Ausblick und die Idee sind genial, und nach dem Flug war es eine schöne erste Station zum neue Kraft tanken.
Sightseeing im Dunkeln
Auch das lohnt ungemein, besonders entlang der Donau. Die markanten Gebäude sind alle wunderbar beleuchtet, hoch oben leuchtet es auf dem Burgberg, das Parlament zeigt sich als Postkartenschönheit, die Kettenbrücke wird zum leuchtenden Band über dem dunklen Fluss, der die Stadt in Buda und Pest teilt. Aber auch andere Gebäude, wie das Nationalmuseum, erstrahlen.
Oper |
Große Synagoge |
"Baum des Lebens" an der Synagoge |
Nationalmuseum |
Da wir trotz 72 Stunden Öffi Ticket (16 Euro, Infos hier) viel zu Fuß unterwegs waren und die Kälte Lust auf deftiges ungarisches Essen machte, suchten wir immer auch schöne Orte zum Einkehren. So ging es etwa ins "Spinoza" im alten jüdischen Viertel, direkt gegenüber des Eingangs zu den Goszdu-Höfen, in denen sich eine Kneipe an die andere reiht. Das Spinoza ist eine Mischung aus Kaffeehaus und Restaurant, mit Jugendstilelementen und Retro-Charme inkl. betagtem Pianisten, der aber gut spielte. Ich genoss Gulasch mit Spätzle und den jüdischen Nachtisch Flodni. Lecker!
Für einen "Snack" gingen wir in das etwas versteckt und unscheinbar liegende Castro-Bistro - die Kohlrouladen mit Paprika und Schweineschwarte waren ein Gedicht!
Ein anderes Mal waren wir direkt neben dem Hotel in der Puderbar. Dort gab es sehr leckere Gulaschsuppe und ich gönnte mir einen Burger. Die Puderbar ist eine Art Ruinpub, allerdings außerhalb des jüdischen Viertels, mehr wie ein Restaurant, zwar auch kreativ und skurril dekoriert, aber weniger alternativ.
Ruinbars
Was soll das denn sein? Im Bezirk des alte jüdischen Viertels findet man mehrere davon. im letzten Jahrzehnt wurden leerstehende Altbauten, meist ein ganzer Häuserblock rund um einen Innenhof, von kreativen Machern übernommen worden und wurden in coole Begegnungsstätten umgewandelt. Sie sind Mischungen aus Club, Kneipe und Veranstaltungsort, unterschiedlich groß, alle mit unterschiedlichem Flair. Ich schaffte es, mir ganze drei anzusehen.
Szimpla Kert
Szimpla gilt als die Mutter aller Ruinenkneipen. Es sind dort viele internationale Gäste, aber ich hatte abends weniger das Gefühl von Touristen als von Studenten aus aller Welt. Wer durch den Eingang des von außen wirklich heruntergekommenen Hauses tritt, betritt eine andere Welt. Auf zwei Etagen, im Innenhof und den "Zimmern" herrscht ein skurril-kreativer Deko-Wahn, Sperrmüll-Möbel und "Schmiereien" lassen es wohlig-abgefuckt wirken, Shishas können ausgeliehen werden, es gibt mehrere Bars. Hier kann man wunderbar versacken mit ein paar Drinks und in jeder Ecke was anderes entdecken.
Eingang bei Tag |
Klotür |
Fogasház
Ház bedeutet übrigens Haus, Kert Garten - das Fogasház ist riesig. Weniger üppig dekoriert, aber mit mehrere Tanzflächen und im Vorderhaus Bars und ein Restaurant, findet man hier alles, um die Nacht zum Tage zu machen. Im Keller stießen wir zufällig auf ein Live-Konzert und feierten mit. Die einzelnen Bereiche haben alle einen eigenen Namen, ein Übersichtsplan und ein Programm hilft bei der Orientierung.
Kuplung
Das ist ein eher kleiner Ruinpub. lang und schmal, mit "Unterwasser-Deko", was ja bei mir immer schon mal auf Begeisterung stößt. Hier war ich im großen Hof (überdacht) wieder zufällig bei einem Live-Konzert, eine Linkin Park Tribute Band riss alle mit. Hier waren deutlich mehr Einheimische, und auch der Türsteher war nicht soooo freundlich, als ich ihn nicht verstand, aber drin war eine lockere Atmosphäre.
Wer Lust hat und noch mehr Ruinpubs entdecken möchte, wird auf dieser Seite hier fündig. Ich hätte gern noch ein paar angeschaut:-)
Meine weiteren Budapest Artikel:
Streetart
Thermalbad
FreeWalkingTour
Extra-Tipp: Am Flughafen diesen kostenlosen Cityplan und Mini-Plan der Öffis mitnehmen am Infostand direkt am Ankunfts-Ausgang. Haben mir beide gute Dienste geleistet. Im Stadtplan sind auch die Ruinpubs verzeichnet!
Übrigens mache ich mit beim momondo open World Award für Blogger. Über deine Stimme würde ich mich freuen! Hier geht es zur Teilnahme - 1000 Dank!
Sehr cooler Artikel! Ich bin zwar erst wieder Ende 2018 in Budapest, aber deine Lokaltipps und das Ruinenpub habe ich mir schon rausgeschrieben, sieht ja fantastisch aus!
AntwortenLöschenViele Grüße
Christian
Lieber Christian, Danke für Deinen Kommentar! Freut mich, wenn Du ein paar Tipps ausprobierst!
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