Samstag, 21. Mai 2016

Barcelona I: Hin und weg und Tapas total

Praktische Tipps
Schon seit ich das este Mal mit Spanisch in Berührung kam, also irgendwann in der Schule, war Barcelona ein Sehnsuchtsziel von mir. Doch trotz aller Reiserei und Städtetrips war es jetzt erst vor kurzem soweit, dass ich diese Traumstadt wirklich ansteuerte - mit Ryanair. Es gab einen sehr günstigen Flug ab Hamburg direkt nach Barcelona El Prat (manche Billigflieger fliegen hingegen den weiter entfernten Flughafen Girona an, also Achtung).
 Für die Unterkunft hatte ich, da die Hotelpreise ziemlich hoch zu sein scheinen, diesmal über Airbnb geschaut und ein Zimmer bei einem älteren Ehepaar gebucht, für drei Nächte zahlten wir zu zweit 140 Euro.

Am Flughafen suchten wir etwas nach dem Express-Bus, der uns in die Stadt bringen sollte. Das Ticket (5,90) dafür kauften wir einfach beim Fahrer, dann ging es in die Stadt. Wir fuhren bis zur Endhaltestelle am Placa Catalunya.
Von dort war es noch ein kleiner Fußmarsch bis zu unserer Unterkunft, die mitten im Viertel Eixample - das im Schachbrettmuster - zwischen Placa Catalunya und der Sagrada Familia lag. Dort fanden wir auch direkt mehrere kleine Cafes von hip bis einfach, wo wir frühstücken konnten, und zwei Querstraßen weiter das Mango-Outlet, wo wir dann auch noch fündig wurden.
Da unser Rückflug leider sehr sehr früh morgens ging, konnten wir dafür nicht den Aerobus nehmen. Dafür aber den normalen Stadtbus, genauer gesagt eine der Nachtlinien (n17 oder N18). Die fuhren auch am Placa Catalunya ab, und die Fahrt dauerte zwar etwas länger, da er öfter hielt, kostete aber auch nur 2,15 Euro - wie jede Einzelfahrt innerhalb des Stadtgebietes. In der Metro zahlt man am Automaten, im Bus, am besten passend, beim Fahrer. Es gibt eine 10erKarte für knapp 10 Euro, die sich dann durchaus lohnt - wir sind aber viel gelaufen und haben dann immer nur mal eine Einzelkarte gebraucht.

Essen und Trinken
Ich liebe spanische Küche und Lebensart und freute mich schon auf Tapas und Co. In Barcelona gibt es mehr als genug Restaurants, und für den schnellen Hunger natürlich auch Mc Donalds. Wir sind ziemlich ziellos vorgegangen, was das Essen angeht, daher hier nur meine ganz individuellen Erfahrungen und Eindrücke.
Für den kleinen Hunger lohnen natürlich auch die Markthallen. Da ist zum einen die berühmte Boqueria an der Rambla. Hier ist es voll, von Touristen, und auch die Marktstände biegen sich.
 
 
Es gibt alles von Früchten bis Fisch, und ein paar Mini-Restaurants verkaufen Speisen, auch rund um die Hallen. Wir probieren hier einen Frucht-Smoothie und nebenan in einer Bar, wo es auch ziemlich teure Fleischgerichte gibt, einen ersten Cava, den katalanischen Perlwein-Sekt - sehr süffig und lecker. Etwas kleiner und weniger überlaufen ist der Mercat Santa Catarina im Barri Gotic.
Dort probierten wir ein paar Empanadas. Auf dem Weg zum Meer kamen wir dann tatsächlich noch an DER Xampaneria Can Paixano vorbei - eine Bar, völlig unscheinbar in einer ruhigen Straße. Doch hinter den Schiebetüren samt Türsteher tobte das Leben: Die Bar war voll. Es gibt dort Mini-Tapas und eben Cava - zu unverschämt günstigen Preisen, weshalb es hier wohl auch so voll ist. Schmecken tut es trotzdem, und die Stimmung ist trotz Gedränge entspannt. Ich habe gleich an der Theke bezahlt, was aber offenbar nicht üblich war, man kriegt wohl einen Zettel.
 
Obwohl ich dort ein leckeres Schinkenbrötchen zu mir nahm, war abends der Hunger groß. Doch irgendwie wurden wir in den Gassen des Barri Gotic nicht so recht fündig. Schließlich landeten wir in einer neuen, schicken Tapas-Bar direkt gegenüber vom Palau Musica. Das "Tosca Tapas y vino" war daher nicht gerade günstig, aber gut. Patatas bravas, Käse, Schinken, Hühnchenspieße und das typische Pa amb tomàquet, Tomatenbrot, waren wirklich gut. 
Am nächsten Abend wollten wir aber etwas sparen und suchten mal woanders etwas. So gingen wir auf die andere Seite der Rambla ins Viertel El Raval, wo es ein bisschen multikulti zugeht. Am dortigen Rambla de Raval landeten wir in der Eckbar "1800". Dort waren die Tapas deutlich günstiger, qualitativ aber vielleicht nicht ganz so toll. Sattgeworden sind wir trotzdem, zudem gab es noch einen Caipi für nur 3,50 Euro.
 
 
Das wird der günstigste Cocktail bleiben, aber fast auf dem Heimweg landen wir am Placa Catalunya noch im Hardrock Cafe, wo der Caipi 9,90 Euro kostet. Aber dafür gibt es Live-Musik und es ist gute Stimmung. Eine andere nette Cocktailbar war das bunte "Margarita Blue" am Rande der Altstadt. Feiern gehen wollten wir auch, uns schreckten aber die Eintrittspreise, die Rede von Gästelisten und die aufgestylten Menschen ab. Ohne Ortskenntnisse war es schwierig, einen kleinen, entspannten Club zu finden.Wer es dennoch probieren will, diese Website bietet einen Überblick über BCN by night:.www.bcnnoches.com.
Margarita Blue

Tagsüber haben wir fast nur Kleinigkeiten von der Hand gegessen. Eher durch Zufall entdeckten wir auf dem Weg zum Park Güell das Viertel Gracia. Am Place de la Vila Gracia (wie der Name sagt, war Gracia mal ein eigenständiger Ort) luden nette Cafes ein zu einer Pause. Es war hier weniger touristisch und leerer als an den Hotspots. Der Kellner im Cafe Amelie war zwar, sagen wir mal, unmotiviert und etwas abwesend, aber die Snacks waren lecker und preislich ok, und es war wirklich schön, einfach mal auf diesem Placa zu sitzen, einem Straßenmusiker zuzuhören und die Sonne zu genießen. 
Am letzten Abend sind wir dann noch in die Touri-Falle getappt - naja, wissentlich. Nach einem langen Tag, wenig Schlaf und im Entspannungsmodus nach ein paar Stunden am Strand wollten wir einfach nur was Essen. Und dort, am Passeig de Joan de Borbo lockte, wie am Ballermann, ein Touri-Laden nach dem anderen vor allem mit bunten Paella-Bildern.
Wir liessen uns von einem älteren Koberer ködern und landeten in einem der Läden. Was soll ich sagen: Mein Salat war ok, groß und üppig, aber nichts besonderes. Leider mussten wir dann auch noch 2 Euro für den Brotkorb zahlen. Dafür war es dann letztlich doch alles recht teuer. Immerhin haben wir auch dort viel gelacht. Und nein, Paella haben wir nicht gegessen. Ich mag es einfach nicht, meist ist es zu viel Reis, zu trocken, und es sind komische Fleischstücke drin. Das schien in unserem Touri-Laden nicht anders - insofern hatten wir zumindest dahingehend alles richtig gemacht.

 

Mehr zu Barcelona gibt es hier (Gaudi) und hier (ab ans Meer).

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