Mittwoch, 18. November 2015

Los Angeles - allein in der Stadt der Engel

Als ich 2012 nach Kalifornien flog, war L.A ein Muss. Meine beiden Freundinnen allerdings, die ich treffen wollte, würde ich erst in San Francisco sehen. Ich wusste aber, ich würde mich ärgern, wenn ich Los Angeles links liegen lassen würde. So buchte ich letztlich einen Gabelflug - hin bis L.A., zurück ab San Fran, und fuhr letztlich mit dem Auto auch noch den Highway Nr. 1 hoch. Den Bericht dazu findet ihr hier.
So kam es, dass ich 2 Nächte und knapp 2 Tage in dieser Stadt hatte, die vor allem für eines steht: Hollywood. Und ich gebe zu, dass mich eben auch dieser Glanz lockte, das Wissen, dass hier der Ort ist, wo Filme gedreht und Stars geboren werden. Um eines vorneweg zu nehmen: Ich habe keinen einzigen Promi gesichtet... aber das war nicht schlimm.
Ich kam am späten vormittag an und hatte einen Sammel-Shuttle vorgebucht, der mich nach einer längeren Fahrt über Riesen-Highways und durch mehrere Vororte zu meinen Hotel brachte, ein Howard Johnson in Korea Town. Es war ok und günstig, das Zimmer groß. Leider roch es etwas komisch und vor meinem Fenster war gleich die nächste Hauswand - aber das war egal.

 
Ich hatte die Lage gewählt, weil Korea Town zwischen Hollywood und Downtown liegt und ich dank einer U-Bahn Haltestelle nur einen Block weiter beides gut erreichen konnte. Also zog ich mich auch nur kurz um und marschierte los. Schon hier fielen mir einige Obdachlose auf, die sich in Ecken von Parkplätzen eingerichtet hatten oder in Mülltonnen spähten. Diese Gestalten gehören in LA dazu - auch auf dem Walk of Fame. Das schlechte Sozialsystem der USA sorgt immer wieder für Abstürze, mehr noch und heftiger als in Deutschland.
Mich zieht es gleich erstmal zum Walk of Fame. Und dann bin ich endlich da, laufe über die unzähligen rosa-gold-grauen Sterne, deren "Enthüllungen" ich schon so oft im TV und Zeitschriften gesehen habe und die doch hier nichts weiter sind als ein hübsches Bordsteinpflaster.
 
Zwischen Touristen, Darstellern in Kostümen, die sich gegen Geld fotografieren lassen und vielen anderen Gestalten kämpfe ich mich bis zum Grauman's Chinese Theater vor. Dort sind die berühmten Hand- und Fußabdrücke - und ich kann nicht umhin, in ein paar hineinzugreifen und zu treten - bei wem es besonders gut gepasst hat, erfahrt ihr hier.



Danach fahre ich nochmal mit der U-Bahn ein paar Stationen, wo es einen Shuttle-Bus hoch zum Griffith Observatorium gibt. Von dort hat man eine Wahnsinns-Aussicht über die Stadt.
 
 
 

Am nächsten Tag bringt mich nach einem, äh, übersichtlichen Frühstück (aber immerhin Kaffee und was Süßes) die Metro in die andere Richtung. Downtown steige ich aus und laufe etwas herum. Es gibt eine schöne, fast lateinamerikanisch wirkende Markthalle, und mit der "Angels-Flight" Bahn fahre ich auf einen der Hügel, wo mich die Walt-Disney-Concert-Hall total überrascht und fasziniert.
 
 
Ich stehe ja auf solche moderne, fotogene Architektur. Schließlich geht es zur Union Station, dem großen Bahnhof, von wo es ein Katzensprung ist ins Pueblo, dem ältestens Teil der Stadt. Es stehen auch wirklich noch alte Häuser da, doch leider wirkt durch Massen an Touri-Nepp-Verkaufsständen das südamerikanisch-spanische Flair nicht authentisch.
Union Station
 
Für mein nächstes Ziel muss ich den ganzen Weg per U-Bahn bis Hollywood fahren. Denn dort nehme ich einen der roten Touri-Hop-on-Hop-off Busse. Denn ich habe einfach keine andere, leicht machbare Lösung gefunden, ohne Auto nach Santa Monica zu kommen. Also geniesse ich die Fahrt oben auf dem offenen Deck, es geht an DEM Beverly Hills (die Serie meiner Jugend) und an vielen berühmten Hochhäusern, auch bekannt aus Spielfilmen, etwa "Stirb langsam" vorbei sowie über den Rodeo Drive.
 
 
 
In Santa Monica am Meer angekommen, steige ich aus und kaufe mir an einem der zahlreichen Food-Trucks einen leckeren, mehr als üppigen Burrito.
Ich schlender über den berühmten Santa Monica Pier mit Buden und Fahrgeschäften, dann über die Strandpromenade gelaufen Richtung Venice Beach. Radfahrer und Skater cruisen vorbei, Kalifornien aus dem Bilderbuch. In Venice Beach dann wird es bunt und ein bisschen crazy.
 
 
 
 
 An der Strandpromenade wird alles mögliche verkauft, Kunst, Kitsch und Gras (für "medizinische" Zwecke erlaubt), am Muscle Beacht trainieren Mucki-Protze an Reckstangen.
Erschöpft gönne ich mir eine Ruhepause am Strand, direkt neben einem Baywatch-Rettungsstand - schade, dass Mitch nicht vorbeigejoggt kommt.
Schließlich bummel ich noch etwas durch die Kanäle, die Venice den Namen gaben und echt ganz hübsch sind, auch die kleinen Häuser hier.
Per Touri-Bus geht es zurück nach Hollywood, wo ich eher zufällig noch das Pretty-Woman-Hotel entdecke, bevor ich im berühmten "Mels Diner" mit einem mächtigen Burger den Tag beschliesse - Fazit: Ein heftiger Sonnenbrand auf dem einen Arm, viele bunte Bilder im Kopf und das tolle Gefühl, wirklich mal "da" gewesen zu sein, was man sonst nur aus Filmen und Serien kennt.
 
 

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