3. Tag: Ankunft in Alcala
Nachdem wir das Meer hinter uns gelassen haben, reiten wir heute weiter im Landesinneren, nachdem wir die Pferde an dem Corral fertig gemacht haben. Dabei streunern ein paar Hunde um uns rum, und mir tut es in der Seel weh, dass einer davon offenbar eine kaputte Hüfte hat und stark humpelt - dabei ist er noch ganz jung. Auch ein Spanier führt sein Pferd vorbei. Dann laufen wir wieder ein gutes Stück, bevor wir aufsitzen. Es geht über ein Gebiet einer Finca, schön durch Olivenbäume hindurch, einen Berg hoch mit einem tollen Ausblick.
Danach reiten wir zwischen Feldern auf breiten Wegen. Schließlich kommen wir an einer gut befahrenene Autostraße raus, wo wir die Pferde in einen umzäunten Bereich anbinden und zur Venta laufen, eine Art Restaurant direkt an der Straße. In den Ventas gibt es einfaches, aber gutes Essen. Es ist wahnsinnig heiß und wir sinken erschöpft auf die Stühle auf der Terrasse. Es gibt Gazpacho mit Brot und Ei, dann das Secreto-Fleisch, ein besonderes Stück vom Rind, lecker gegrillt, dazu Pommes, als Nachtisch einen Flan.
Nach der Siesta reiten wir noch ein Weile weiter, bis wir an einem Bauernhof ankommen.
Dort können wir die Pferde noch abduschen, bevor wir sie in ein Corral entlassen und mit dem Auto abfahren bis nach Alcala.
Das ist ein schönes weißes Bergdorf, was sich um eine Kirche auf der Spitze gruppiert. Es sieht wirklich zauberhaft aus. Wir stoppen noch bei einem Sattler, der auch die Sättel für die Rancho macht, und ich suche mir noch einen Hut für die Feria aus.
Dann geht es zu einem Hotel. Leider dauert es dort dann ewig mit der Zimmerverteilung. Im Saal hat zudem eine große Feier stattgefunden, eine Art Konfirmation, die Gäste sind noch da. Dann stellt sich raus, dass für ein paar von uns kein Zimmer da ist und wir ausgelagert werden. Das ist per se nicht sooo schlimm, doch es dauerte einfach ewig, bis das klar war, und verstaubt, verschwitzt und erschöpft wartet es sich schlecht. Ich fahre mit den anderen vier Ausgelagerten, darunter unsere beiden Guide-Mädels, und dem Hotelbesitzer zu einer Villa auf einem Hügel gegenüber. Das Appartment dort, was wir beziehen, ist wirklich top und die Aussicht auf Alcala atemberaubend.
Ich dusche und wasche etwas Wäsche aus und bin dann weder gut drauf. Ich laufe runter ins Dorf und dann ins Hotel. In einer Ecke des Saals bekommen wir an einem runden Tisch unser Dinner. Wieder Gazpacho, Hühnchen und Pommes, dann Wassermelone. Dann gehe ich noch mit zwei Mädels einen Caipi trinken in einer der vielen Bars in Alcala. Wir geniessen die warme Nacht und das pralle Leben hier auf der "Rambla".
4. Tag: Wallfahrtskirche
Wir werden mit Sack und Pack an der Villa abgeholt und fahren zum Frühstück. Wir sind wieder die einzigen Gäste im Saal. Dann fahren wir zu den Pferden. Es weht wieder ein Wind, heftiger Levante. Wir reiten viel durch Felder, Stiere nur aus der Ferne oder hinter Zäunen.
Mittags kommen wir an einer Wallfahrtskirche an. Wir binden die Pferde unter Bäumen an. Vor der Kirche, in einem völlig unscheinbaren, ollen Bau, gibt es Essen. Es ist eine Bar, ein älteres Ehepaar tischt uns auf: Salat, Brot, Schinken, Käse, Brokkoli, Hünchen, Pommes. Ich schaue mir noch die süße Kirche an. Sie ist für die Opfer von Unfällen gedacht, und die Wände werden von alten und neuen Zeichnungen und Gemälden geschmückt, auf denen die Unglücke dargestellt sind. Ich entdecke natürlich auch prompt einen für ein Opfer von einem Reitunfall.
Als wir aufbrechen, stehen inzwischen zwei echte Vaqueros an der Bar und ihre Pferde neben unseren. Wir reiten weiter, meist am Rand von Dörfern. Am Ende folgen wir einer ewig langen, fast schnurgeraden Straße, Richtung Berge und Nationalpark.
Am Ende ein Reithof neben einem Campingplatz. Es wirkt leider etwas runtergekommen. Dann fahren wir zurück nach Alcala. Ich laufe allein los und spaziere durch die Gassen. Dann ins Hotel. Ich bekomme nun auch ein Zimmer - riesengroß und mit vier Betten. Um 21 Uhr gibt es Essen, Salat, Schweinegulasch, Honig-Melone.
5. Tag: Natur pur
Um 7 Uhr geht es schon zu den Pferden. Einer der Hunde vom Hof freut sich total süß, doch er ist total vrfloht. Wir reiten um 8 etwa los, weiter die Straße lang, bis sie aufhört.
Dort geht es in das Naturschutzgebiet Los Alcornocales. Der Weg wird zu einem Pfad, und dann geht es ans Klettern. An einem felsigen Pass mit Steinstufen steigen wir ab, die Pferde bahnen sich ihren Weg. Wir passieren ein Sumpfloch, Korkeichenwälder und Wiesen. Erst nach 5 Stunden machen wir Picknick unter Korkeichen, es ist immer noch windig.
Es gibt Sandwich. Dann geht es eine befahrbare Piste weiter bergab. An einem Parkplatz angekommen, kommt auch schon Nicole mit dem Lkw. Die Pferde werden verladen und wir fahren wieder nach Alcala. Das war schon der letzte Reittag!
Morgen geht es dann zur Feria. Wir gehen
gleich zu dem zweiten Sattler im Ort, der nicht nur eine Werkstatt hat,
sondern auch einen Shop. Einige schlagen richtig zu, es gibt auch
wirklich hübsche Taschen. Ich kaufe Schlüsselanhänger als Souvenirs und
freunde mich mit dem Laden-Hund an.
In einem Cafe gehen wir zu dritt noch einen Kaffee trinken, und als ich nach Essen frage, bekommen wir unaufgefordert einen Teller Wurst, sehr lecker.
Im Hotel ist dann auch die zweite Reitgruppe angekommen, die zum Teil morgen mit zur Feria kommen. Hole dann noch meinen Hut beim ersten Sattler ab und laufe nochmal durch die Gassen und bis hoch zur Kirche, bevor es Abendessen gibt, Salat und Fleischplatten.
Nach einer Besprechung für morgen falle ich ins Bett und bin aufgeregt wegen morgen. Wie es war, erfahrt ihr hier.
Hallo Uta,
AntwortenLöschenIch lese immer wieder gern deine schönen Reiterreise-Tagebücher. Dazu immer erfrischende Bilder, die einen Reisebericht so richtig Leben einhauchen. Es Stelle fest, im Mai ist es richtig grün in Andalusien. War im September dort, da war alles ziemlich verbrannt und trocken.
LG von einer ehemaligen Mitreiterin aus anderen Trails 😃👋
Birgit