Donnerstag, 28. September 2017

Valencia - die Gesichter einer Stadt

Mal eben raus, den Sommer in den September verlängern...Da kommt ein 50 Euro Flug nach Valencia gerade recht. Flugs noch über Airbnb ein Zimmerchen gebucht und los geht es ... leider dann doch überraschenderweise allein, da eine fiese Erkältung meine Reisebegleitung fluguntauglich machte. Also noch einmal ein neues, kleineres Zimmer gebucht, mental versucht drauf einzustellen und dann in den Flieger.
Stierkampf-Arena und Estacion del Norte

Typisch spanisch, noch schön warm, ähnlich wie Barcelona und doch ganz anders. Ich war verliebt. Und habe in etwas mehr als 48 Stunden mehr als 50 Kilometer zu Fuß zurückgelegt, lag trotzdem zwei Nachmittage faul am Strand - und habe doch drei völlig verschiedene Gesichter der Stadt entdeckt - kommt mit, schaut die Bilder an und erfahrt nebenbei Praktisches.

1. Die historischen Hauptsehenswürdigkeiten
Das Zentrum von Valencia ist geprägt von Kirchen und der Lonja de la Seda, der Seidenbörse. Deren Hauptsaal wird von filigranen Palmen-Säulen getragen. Groteske Wasserspeier und ein kleiner Innenhof gehören ebenso dazu. Nach außen zeigt sich die Börse eher trutzig. Sie kostet 3 Euro Eintritt.
 
 
 
Fast gleich nebenan ist die Markthalle - im Stil des Modernisum, lichtdurchflutet und zu Marktzeiten mit allen möglichen Leckereie
 
 Der prächtigste Platz ist der Plaza de la Virgen mit Brunnen, Marmorboden und Blick auf die Kathedrale. 
 
Der Aufstieg auf deren freistehenden Glockenturm Miguelete lohnt mit einem Blick über die Stadt und bis zum Meer. Eintritt: 3 Euro.
 

Auch das wuchtige Stadtor "Torres de Serrano" nördlich davon kann man erklimmen.
 Wer vom Zentrum Richtung "Estacion Norte", dem Bahnhof läuft, kommt vorbei an prächtigen Häusern mit tollen Fassaden aus verschiedenen Epochen. Auch der Bahnhof ist eine Perle, im Stil des Modernismus, mit vielen Mosaiken. Süß: In vielen Sprachen wird dort eine gute Reise gewünscht.
Schalterhalle


2. Streetart in El Carmen
Das älteste Viertel der Stadt hat mich besonders in den Bann gezogen. Enge Gassen, nette Läden, viele Kneipen und dazu auch ein wenig Verfall, Häuserlücken, Baugerüste und viel Individualität.
 


 
Schon bald fiel mir die viele Streetart ins Auge, mal klein, mal groß, bunt, dezent. Ich begann, gezielt danach zu suchen und war wirklich begeistert von diesem Freiluft-"Museum". Da brauchte ich auch gar nicht mehr in das IVAM, das Institut für Moderne Kunst am Rande von El Carmen, zu gehen. Dessen Rückwand ist übrigens auch sehenswert...
 
 
 
 
 
 
 

3. Durchs Grüne in die Science Fiction Welt - und weiter ans Meer
Der Turia-Park zieht sich um das Zentrum herum bis ans Meer. Das trockene Flussbett wurde zu einem Park umgestaltet. Rad-, Lauf- und Spazierwege, Sport- und Spielplätze, Wiesen, Bäume locken die Valencianer hierher, vor allem Sonntags. Ich laufe an der U-Bahn-Station Alameda los Richtung Meer.
 

Gulliver Spielplatz
 Ich laufe eine Weile durchs Grüne und sehe durch Zufall noch einen Wettbewerb für Zugpferde (sie ziehen einen mit Zement-Säcken beladenen Karren durch Sand).
Vorbei am etwas heruntergekommen Palau de Musica erreiche ich schließlich die Ciudad de las Artes y las Ciencias (kurz CAC). Dieses ehrgeizige Architekturprojekt wurde 1998 begonnen und besteht aus sieben Gebäuden. Ich fand es toll und fand immer neue Bild-Motive und hätte tausende Bilder machen können und fühlte mich wie in einem Science-fiction-Film. Das Oceanografico, das größte Aquarium Europas, ist ein Besuchermagnet, allerdings auch recht teuer - ca. 29 Euro. Ich ging nicht herein sondern lief nur stundenlang herum um zu fotografieren. Anhand der blauen Agora sah ich auch deutlich, weshalb die CAC bei den Valencianos auch gemischte Gefühle hervorruft: Sie steht leer, die Fassade mit Kacheln muss saniert werden. Auch in der Oper wird eher selten gespielt. Das macht die CAC ein wenig "tot", auch wenn man noch Wissenschaftsmuseum und Imax-Kino besuchen kann. Immerhin erlebte ich es auch noch "lebendig" - nachts. Denn dann verwandelt sich "Umbracle", eine mit Stahlträgern überspannte Parkanlage in einen chilligen Club, und darunter im Fundament, neben dem Parkhaus der CAC, gibt es noch das MYA, ein weiterer Club, in dem ich auch mit ein paar spontanen Bekannten abtanzte.
 
Agora und Brücken"harfe"
 
 
Imax-Kino (vorn) und Oper
Von dort geht es dann mit dem Bus zu einer Metro-Station zurück. Von dort sind es ein paar Stationen bis zur Meerseite von Valencia. Am Malvarosa Strand war schon Nebensaison, aber für mich als Norddeutsche immer noch warm genug. An der Promenade locken auch viele Restaurants - ich zog aber Lesefutter vor.
 
 

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