Freitag, 21. Juli 2017

Plitivicer Seen - Postkartenmotive mit Platzangst

Nachdem ich während der Reittour schon den Krka-Nationalpark kennenlernen konnte und fasziniert war, in welchen Farben und Formen hier das Wasser plätschert, wollte ich mir auch nicht die Plitvicer Seen entgehen lassen. Diese liegen weiter im Landesinneren, von Split aus, wo ich nach der Reittour ein paar Tage verbrachte, immerhin knapp drei Stunden Fahrt. Da wir kein Auto mieten wollten, entschieden wir uns für ein Bustour. Ja, genau, so ein organsierter Massen-Ausflug mit Führer... Immerhin hatte unserer kein Fähnchen in der Hand, aber trotzdem ging es als Riesengruppe durch den Park. Ob es sich trotzdem - und trotz langer Fahrt und Menschenmassen im Park, gelohnt hat? Ja. Einer der Gründe ist - Türkis!
Von Split aus werden zahlreiche Touren nach Plitvice angeboten. Ich entschied mich aufgrund der guten Bewertungen für die Portal-Agentur. Es kostete 80 Euro, dies umfasste die Busfahrt, Eintritt und Guide. Es ging morgens um 8 Uhr am Hafen los, mit einem großen, modernen Reisebus mit nettem Busfahrer und Guide Igor. Es werden alle auf Liste abgehakt, es gibt Begrüßun, Einweisung und unterwegs eine Frühstückpause an Raststätte. Igor erzählt zwischendurch einiges, genau in den richtigen Maßen. Auch im Park schafft er es, den Überblck zu behalten, niemanden zu verlieren etc. Kurzum: Der Trip war perfekt organisiert, die Leute sehr professionell. Allerdings war es für mich als Individualtourist schon etwas anstrengend, so mit der Gruppe unterwegs zu sein. Gerade im Park wäre ich lieber allein herumgelaufen, aber da hätte ich mich sicher verirrt oder hätte die Zeit vergessen. Denn es ist riesig, aber Igor schaffte es dank jahrelanger Erfahrung, uns trotz des kurzen Aufenthaltes von nur ein paar Stunden, alles zu zeigen - und die Gruppe zusammen zu halten. Es gibt mehrere Eingänge, alles groß und professionell, die riesigen Parkplätze zeugen vom Besucheransturm. Es geht erst etwas bergab, dann auf die Holzstege an den oberen Seen. Die Stege sind nicht sehr breit, es geht nur in eine Richtung, und es ist voll. Schon hier verzaubern trotzdem die Wasserfälle, die an Avatar erinnern. 
 Dann müssen wir in einer Traube anstehen, um mit einem Boot einen großen See eine Weile entlangzufahren, um zu den unteren Seen zu kommen. Dort gibt es einen Platz mit Restaurants und Shops - und noch mehr Menschen, die hier ellenlang anstehen, um von hier mit den Booten in die andere Richtung zu fahren, aus der wir gekommen sind. Bei dem Anblick wundert es mich nicht, dass das Baden verboten wurde.

Wir laufen weiter zu den unteren Seen, und rechtzeitig kommt die Sonne raus - und so leuchtet das Wasser nun wie versprochen in einem fast schon grellen türkis. Es ist wunderschön, und glasklar, Die Fische scheinen darin zu fliegen.
Ich könnte ständig fotografieren, und einmal verliere ich so fast die Gruppe. Leider habe ich daher auch keine Zeit, den Abstecher zur Höhle zu machen, die auch im Winnetou-Film "Der Schatz im Silbersee" als Drehort diente. Immerhin sehe ich sie von unten. 
 
 
Die Schatzhöhle aus dem "Silbersee" Winneou
 Am Ende wartet ein hoher Wasserfall, der sich in pittoresken Felsen (schon wieder muss ich an Avatar denken) hinabstürzt. Auch hier wieder Menschenmasse, alle wollen ein Foto - ich auch.
 
 
 
 Und wir müssen dann auch weiter zum Bus. Immerhin geht es noch in ein Lokal an der Straße unweit des Parks. Das Essen ist nich im Preis inkludiert, mit 15 Euro für drei Gänge aber günstig - und trotz zackiger Massenabfertigung (wir waren nicht der einzige Bus) schmeckt es sehr lecker. Es gab Cevapcicci oder Forelle, vorher Salat oder Suppe, danach Pfannkuchen oder Eis.
Danach fahren wir zurück nach Split. Ein langer Tag, und ich bin erschlagen von den Eindrücken. Doch ich bereue es nicht, auch wenn es mir manchmal schwerfiel, die Massen auszublenden. Dennoch: Es ist ein Paradies, geschaffen von der Natur - bleibt zu hoffen, dass es dem menschlichen Ansturm standhält.

1 Kommentar:

  1. Wunderschöne Fotos hast du da mitgebracht! Schade dass dort so viele Touristen sind, aber natürlich auch verständlich weil es so eine tolle Landschaft ist, muss ich auch unbedingt mal sehen! :)

    Lieben Gruß,
    Franzi

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