Was das bedeutet: Wasserfälle in allen Formen, glasklares Wasser, tausend Töne Türkis und Blau - aber auch Menschenmassen. Es hinterlässt ein eigenartiges Gefühl, wenn eigentlich die unberührte Natur im Mittelpunkt steht, gleichzeitig aber ein Andrang ohne Ende herrscht und Eintritt, Souvenirläden und Restauration professionalisiert sind wie im Disneyland. Dennoch: Es war ein unbeschreiblich tolles Erlebnis, in beiden Parks. Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen - und man kann auch durchaus Ruhe finden und sich verlieren im Rauschen des Wasser, dem Anblick hunderter tanzender Libellen und dem Beobachten von Schwärmen von Fischen in Wasser, durchsichtig wie Luft. Seht selbst:
Heute nehme ich Euch erstmal mit in den
Krka-Nationalpark
Der Besuch war Teil unserer Reittour, deshalb musste ich mich dort nicht um Eintritt und Anreise kümmern. Infos und Preise findet man aber hier (auf englisch).
Der Park ist riesig, und als Tourist denkt man als erstes an den Teil mit den berühmten Wasserfällen, die auch in Winnetou-Fällen als Kulisse dienten. Dabei gibt es in Krka noch viel mehr zu entdecken - wenn man noch andere Ziele ansteuert. An unserem vorletzten Reittag kamen wir schon mittags an unseres Unterkunft an. Am Nachmittag ging es dann nach Visovac. Wir staunten hier schon über die tolle Farbe, dann ging es per Boot rüber zur idyllischen Klosterinsel, wo wir eine Führung bekamen. Es war überhaupt nicht voll, sondern sehr friedlich und interessant - auf jeden Fall einen Abstecher wert.
Nachdem ein paar von uns sich dann, zurück am Ufer, noch in dem herrlichen Wasser ein Bad gönnten, fuhren wir noch ein paar Minuten weiter nach Roski Sklap, nördlich, also weiter oben am Flusslauf der Krka. Es war schon früher Abend als wir ankamen und auch hier nicht mehr viel los. Ich hatte ein wenig darauf bestanden, diesen Punkt auf jeden Fall anzufahren, da ich hier auch wieder einen Winnetou-Moment hatte. Am Wasserfall, der sich an einer alten Mühle in den See ergießt, schipperte schon sein Kanu vorbei.
Man sieht den Wasserfall nicht vom Ufer aus, sondern muss auf den Holzsteg hinauslaufen - oder sich ein Boot nehmen und ebenfalls vorbeischippern.
Während einige in der alten Mühle einkehren und sich Schinken, Käse, Bier und Schnäpse schmecken lassen, stapfe ich los zu einer kleinen Rundwanderung.
Ich komme an Holztreppen vorbei, die die Klippe empor führen. Obwohl nur noch Abendsonne, ist der Aufstieg schweißtreibend. Doch nach Tagen im Sattel freuen sich meine Beine fast über etwas andere Bewegung - und der Ausblick entschädigt. Man sieht das Wasser in Kaskaden die flachen Schleier-Fälle hinab"rieseln". Leider liegt das Wasser unten in der Schlucht schon im Dunklen, im Sonnenlicht sieht das sicher atemberaubend aus. Oben an den Stufen ist das eigentliche Ziel eine Höhle, die man besichtigen kann. Sie ist nicht wirklich spektakulär, aber ich genieße die Kühle.
Nscho Tschi in Winnetou1 an den Schleier-Fällen bei Roski slap |
Dann müssen die Pferde an andere Stelle wieder eine steile Straße emporlaufen. Sie schwitzen Sturzbäche. Oben angekommen, bekommen wir den Lohn für ihre Mühen: Einen Mittags-Picknickplatz mit einer grandiosen Aussicht in das Tal inklusive "blauem Loch".
Danach reiten wir noch ein Stück weiter, bevor wir an einer Straße die Pferde verladen - der Trail ist zu Ende. Nur ein paar Minuten noch mit dem Auto, dann sind wir in Skradinski buk, dem bekanntesten Teil des Krka Nationalparks. Riesige Parkplätze, Reisebusse...eine ganz andere Welt. Wir ziehen uns in den Toiletten um und waschen notdürftig den Reitstaub ab. Dann geht es mit einem Shuttlebus eine steile Serpentinenstraße mit tollem Blick hinab. Wieder laufen wir über Holzstege übers Wasser durch einen plätschernden Zauberwald. Dann sehen wir von oben die großen, bekannten Wasserfälle - inklusive abgetrenntem Badebereich davor.
Jetzt gibt es auch bei uns kein Halten mehr. Leider ist es rund um die Badestelle sehr voll, obwohl der Boden staubige, harte Erde ist. Egal, wir wollen ja nicht rumliegen. Ab ins Wasser! Der Einstieg über Felsen und Baumwurzeln ist nicht ganz leicht, das Wasser frisch. Aber es ist wundervoll, trotz der Massen, vor der Kulisse der Fälle zu schwimmen und zu tauchen. Die Zeit verfliegt, und schon bald machen wir uns wieder an den Aufstieg zum Parkplatz für den Shuttle-Bus, diesmal nicht durch den Wald, sondern an den Fällen empor über Stufen. Dort sieht man sie auch nochmal sehr schön. Und, wie könnte es anders sein: Auch hier war Winnetou unterwegs...Der Holzsteg, auf dem Massen sich heute Richtung Ausgang bewegen und Selfies machen, war damals eine Brücke für Lex Barker. Müde, aber glücklich geht es nach Hause.
Und demnächst gibt es noch mehr faszienierendes Wasser - in Plitvice. Bericht folgt...
Liebe Uta, wieder ein sehr schöner Reise-Reiter-Bericht mit fantastischen Bildern, vor allem vom Wasserfall. "Das Land der fallenden Seen", so auch der Titel einer Fernsehsendung. Dieses Reiseziel steht definitiv auf meiner Wunschliste (nach Südafrika). Die Rundwanderung hätte ich übrigens auch der Mühle mit den Schnäpsen vorgezogen.
AntwortenLöschen