Dienstag, 21. März 2017

Unterwegs in Lissabon: Bergauf, bergab und kleine Zeitreisen

Nur zwei Tage in Lissabon - aber der Schrittzähler auf dem Handy hatte gut zu tun. Da unsere Unterkunft ja mitten im Barrio Alto lag, beschlossen wir, am nächsten Tag erstmal per Straßenbahn auf die andere Seite in die Alfama zu fahren. Die Haltestelle der Linie 28, der Touri-Linie, die durch die Alfama kurvt, war unweit von unserem Appartment. So rumpelten wir in dem überfüllten, historischen Wagen (sooo schön, mit Holz und Messing) erst bergab und dann wieder bergauf.
An einem der Miradouros stiegen wir spontan aus und liefen dann erstmal etwas ziellos durch die Gassen. Genau so sollte man das dort auch machen, um das Flair dieses Viertels zu erleben.
 
 
 
Irgendwann liefen wir wieder bergauf, bis zum Castelo. Die lange Schlange am Eingang schreckte uns aber ab, wir verzichteten auf die Besichtigung.

Also wieder hinab, bis wir am Museo do Fado standen, wieder etwas hoch, an der Kathedrale vorbei und hinab in die Baixa.
Dort stoppen wir am berühmten Sardinenbüchsen-Geschäft "Conserveira de Lisboa" und kaufen ein paar Dosen. Es ist eine kleine Zeitreise, das schöne Geschäft mit Holzvertäfelung, die Auslagen, die von Hand in Papier und mit Kordel verpackten Dosen. Es ist nicht das einzige Geschäft, in das wir bewundernde Blicke werfen. In vielen Läden sind die alten Einrichtungen erhalten, etwa auch im "A Vida Portugues", zumindest in der Filiale Chiado I.
Nachdem wir nun schon so viel gelaufen sind, lassen wir uns am Tejo nieder, hinter uns der riesige Praca do Comercio. Über die Haupteinkaufsstraße Rua dos Correiros laufen wir bis zum berühmten Elevador Santa Justa. Ein wirklich sehr spezielles Bauwerk. Unser Eis essen wir dann in Ruhe auf dem Praca de Dom Pedro (Mehr zu Essen und Trinken hier).
 
 
Danach steigen wire erstmal in die U-Bahn und fahren weiter bis zum Cais do Sodre. Dort gehen wir in die Markthallen zum Time Out Food Market. Nur ein Stück weiter kann man in die "Pink Street" blicken, Rotlicht- und Ausgehmeile.
Vom Cais do Sodre fährt auch der Zug oder die Straßenbahn nach Belem. Wir fahren am nächsten Morgen von dort los und stoppen erstmal in Alcantara. Dort, direkt unter der riesigen roten Brücke des 25. April, die so an die Golden Gate Bridge erinnert, liegt die LX Factory. Das ehemalige Fabrikgelände könnte auch in Berlin liegen. Es ist der Hipster-Treff. In den alten Fabrikhallen finden sich Läden, Boutiquen und Cafes. Wir kehren auch in einem ein und bummeln ein wenig - groß ist das Gelände aber nicht. Wir sind Sonntag vormittags dort, und es ist ziemlich voll. 
Von dort fahren wir weiter bis Belem, wo wir direkt vorm Mosteiro dos Jeronimos aussteigen, einem schon von außen beeindruckenen Gebäude. Wir gehen nicht rein, sondern laufen weiter am Wasser entlang am monumantalen Seefahrer-Denkmal vorbei bis zum Torre de Belem. Danach zurück, lassen wir uns von der Schlange nicht schrecken, und nehmen uns DIE Pasteis de Belem mit.
 
Making of....
Praktische Tipps:
- flache und rutschfeste Schuhe anziehen, denn es geht hoch und runter und über Pflaster, das bei Regen sehr glatt sein kann
-WLAN gibt es fast überall, in sämtlichen Cafés. Oder an einigen der Zeitungskioske, die als Hotspot fungieren. Einfach mal kurz dahinter stellen um was zu googeln
-Für die Metro/Straba eine aufladbare Karte "Via Viagem" kaufen - einfach am Automaten. Kostet 50 Cent, muss man mit mind. 3 Euro aufladen. Lohnt sich auf jeden Fall, denn wenn man ein Einzelticket kauft ist dies viel teurer als eine Einzelfahrt, die man von der Karte abbuchen lässt (2,90 Euro vs. 1,45 Euro). Mehr Infos hier.
- Essen und Trinken: sooo lecker, hier ein eigener Beitrag

Und nun noch mein Geheimtipp: Abends, nach einigen Cocktail im Barrio Alto, laufen wir zur Park Bar. Den Eingang finden wir nur dank anderer Gäste - denn man geht einfach unten in ein Parkhaus rein und fährt dann mit dem Lift nach ganz oben. Dort auf dem obersten Parkdeck ist der Club, mit tollem Blick über die Stadt, Bar und Electro-Music. Lissabon ist schön - nicht perfekt, kann auch bewölkt und marode, aber hat dafür sehr viel Flair und Lebenslust. Ich glaube, mit Sonnenschein hätte ich mich rettungslos verliebt. Schade war, dass wir nicht noch einen dritten Tag hatte, um evtl. nach Sintra zu fahren. Aber besser kurz und gut al gar nicht. Und dafür eignet sich Lissabon ziemlich gut!
Danke, Susi, für Fotos und das du mit dabei warst

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