Mittwoch, 8. März 2017

Lecker Lissabon: Essen und Trinken

Juchuuu! Mini-Städte-Budget-Trip! Ryanair und Airbnb machen es möglich, dass ich meinen ersten Mini-Urlaub hinter mir habe. Mit einer Freundin, die letztes Jahr schon in Barcelona dabei war. Auch wenn ich kein Problem mit dem Alleinreisen habe, bin ich doch lieber in Gesellschaft unterwegs - wenn es passt. Bei uns passt es, und diesmal war es so, dass wir beide nach stressigen Arbeitswochen fast planlos in Lissabon ankamen, nachts um eins. Mitten im Partyvolk im Barrio Alto suchten wir unser Appartment und gingen gleich noch einen Cocktail trinken.
Da wir uns ziemlich treiben liessen und Genuss und Entspannung im Mittelpunkt standen, geht es hier auch eher darum als um Sightseeing-Tipps (ein paar hier). Leider hat sich die Sonne versteckt, wie bei meinem früheren Stopover, aber es war trocken und warm genug.

Barhopping im Barrio Alto: 
Unser über Airbnb gebuchtes Apartment lag mitten im Ausgehviertel. In den Gassen ist Kneipe an Kneipe, viele Restaurants. Auch unser Haus hatte unten eine Bar drin. Es werden XL Cocktails für 5 Euro angeboten, man steht auch draußen, irgendwo wir immer mal die Musik aufgedreht und auch ein bisschen getanzt. Wir waren am ersten Abend erst nachts um eins da. Als wir noch Hunger hatten, machten wir es einfach den Lissabonner nach und kauften einem Händler, der mit Korb und Kochmütze auf der Straße stand, für 1,50 € ein warmes, gefülltes Brot ab. Es war überraschend lecker, würzig und sättigend. Eine super Grundlage für einen weiteren Cocktail.
 

Frühstücken: 
Da unsere Unterkunft ja ohne Verpflegung war, mussten wir morgens schon was suchen. Dank Wifi im Appartment kein Problem. Am ersten Tag mussten wir nur eine Gasse runterlaufen und waren im Popcereal Cafe. Ein lustiger Laden, in dem es alle möglichen Cereals gibt. Kindheitserinnerungen werden wach. Die Cereals kann man sich selber zusammen stellen oder ein "Menü" wählen, ich hatte eine Schokobombe mit Keksen, meine Freundin die Zimt-Variante mit einer Kugel Eis drauf. Die Milch kommt in kleinen Flaschen dazu. Leider war nie viel los dort, ich hoffe sehr, dass sich der Laden hält, es war witzig, sehr nett und mal was anderes.
Am letzten Tag liefen wir hinab in die Baixa zum Nicolau. Ein recht neues Frühstücks- und Brunch-Lokal mit Dackel im Logo. Es ist wohl gerade "in" und wir mussten 20 Minuten auf einen freien Tisch warten - montags, nicht am Wochenende. Die Kellnerin hatte aber den Überblick und war sehr freundlich, und das Warten hat sich gelohnt. Auf der Karte finden sich viele leckere Sachen, Super-Food angehaucht. Es wird alles frisch zubereitet. Ich entschiede mich für einen grünen Smoothie, Tapioka Waffel mit Erdbeeren und Nutella und Porridge mit Honig und Zimt. 
Wo man auch gut portugiesisch frühstücken kann, mit Kaffee, Pasteis de Nata und Blätterteig-Gebäck, ist in den Filialen der A Padaria Portuguesa, die es an mehreren Orten in Lissabon gibt. Die haben aber auch bis abends auf, und es gibt dort auch herzhafte Sachen für den Hunger zwischendurch.

Mittag:  
Ich lasse ja unterwegs ein richtiges Mittagessen oft ausfallen, gerade wenn man gut frühstückt. Aber natürlich bekommt man vom vielen Herumlaufen Hunger. So landeten wir am späten Mittag im Time Out Market am Cais do Sodre. Der neue Foodcourt in einer alten Markthalle mit Holztischen in der Mitte und Imbissen drumherum ist modern - und voll. Die armen Abräumer kamen kaum hinterher. Immerhin: Kein Plastik-, sondern echtes Geschirr. Vor Kopf sind fünf Stände, die Ableger von Restaurants in der Stadt sind. Dort kostet es etwas mehr. Ich entscheide mich dort für Bacalhau (Kabeljau) auf Polenta mit Spinat, dazu eine weiße Sangria (zusammen ca. 18 Euro). 


Am anderen Tag sind wir gegen mittag erst in der LX Factory, wo ich einen leckeren Salat im Café gleich am Eingang geniesse. Aber auf diesem (Hipster-) Gelände einer alten Fabrik direkt unter der roten Hängebrücke findet man noch viele andere Cafés und dazu nette Shops. Ein Bummel lohnt.

Abends: 
Im Barrio Alto gibt es nicht nur Bars, sondern auch viele Restaurants, die mit portugiesischer Küche und auch Fado werben - teilweise recht aufdringlich mit Foto-Speisekarten und "Anschnackern". Ich mag diese Touri-Fallen ja nicht so, aber es muss ja nicht schlecht sein. Daneben viele auch feinere Fisch-Restaurants oder Wein-Bars, wo zum Wein Käse und Snacks gereicht werden. Wir landeten in der ganz einfachen Adega de Barroca, mit Blechgeschirr und einem alten Ehepaar - sie serviert, er kocht und spült. Das Essen war auch einfach, aber ok (ich hatte Dorade, dazu Pommes und Salat), aber allein die sehr einfache und familiäre Atmosphäre waren den Besuch wert. Gekostet hat es fast nichts: 10 Euro inklusive kleinem Bier. 
Am zweiten Tag war unser Fischhunger mehr als gestillt, und wir entschieden uns für eine Burger Bar.
Diese "besseren" Burger-Läden sind ja "in" und auch in Lissabon gibt es mehrere. Wir waren, in Laufnähe unserer Unterkunft, im "The B Temple". Ein total schöner Laden, liebevoll, stylish gemütlich eingerichtet, mit Zitaten an den Wänden, nettem Service und offener Küche. Mein Burger mit viel Käse und karamellisierten Zwiebeln samt Süßkartoffel-Chips war richtig lecker.

Süßkram:  
Pasteis de Nata gibt es gefühlt an jeder Ecke.
Wir waren in Belém und stellten uns dort in die Schlange vor den berühmten Pasteis de Belém. Es ging auch zügig voran, der Laden ist echt top organisiert, die Dinger werden am Fließband produziert. Ich kaufte einen Karton mit 6 Stück zu 6,60 Euro, Tütchen Puderzucker und Zimt gab es ja dazu. Ich war skeptisch, da es ja so eine Massenproduktion ist und so ein Touri-Ding. Aber: die Teilchen waren noch ofenwarm, und obwohl ich echt kein Pudding-Fan bin - es war ein Genuß, die ein paar Meter weiter in der Grünanlage zu verzehren. Ich hätte die ganze Schachtel aufessen können. 
 Das zweite Leckerchen war ein Eis. Ich hatte die Waffeln mit Eiscreme, angerichtet in Blütenform, ehrlich gesagt auf Instagram entdeckt und war fasziniert. Es gibt eine Filiale der Amorino-Gelaterie (jaja, gibt es auch hier in Deutschland, aber ich kannte es vorher nicht) in der Nähe des berühmten Aufzuges Santa Justa. Und: Es sieht nicht nur toll aus, es schmeckt auch wirklich gut!  

Kulinarische Souvenirs:
Bei so viel Essen sind auch die Mitbringsel kulinarisch ausgefallen. Zum einen habe ich zwei Dosen Sardinen gekauft - gibt es dort sehr viel und ist sozusagen kulinarische Ikone der Stadt, da dies lange eine Riesen-Industrie der Stadt war. Es gibt auch Stoff-Sardinen oder Sardinen-Deko. Als zweites habe ich Ginjinha gekauft, Kirschlikör, der auch als typisch gilt, und meine liebe Reisebegleitung hat mir eine "Schokoladen-Salami" mit Mandeln geschenkt, die es in den Pastelerias auch überall gab, die ich aber vor Ort nicht probiert habe. 
 

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