1. Anreise:
Leider wäre eine Anreise mit dem Zug sehr zeitaufwändig und mit vielen Umstiegen verbunden gewesen. Daher entschied ich mich für das Auto - von Hamburg über Bremen, Oldenburg über die Grenze nach Groningen Richtung Küste. Dort fuhr ich dann auch eine ganze Weile auf einer kleinen Straße an einem typisch holländischen Kanal entlang und fühlte mich im Urlaub. Ziel war der Fährhafen in Holwerd. Dort gibt es einen großen Parkplatz, wo man sein Auto abstellen kann, wenn man nicht damit auf die Insel möchte (Ameland ist nicht autofrei). Ich zahlte für drei Tage 18 Euro Gebühr. Die Fähre kostet ca. 15 Euro als Fußgänger, die Überfahrt dauert ca. 45 Minuten. Da ich auf dem Horizontoer-Schiff übernachtete, kann ich keine Tipps zu Unterkünften geben, aber hier geht es zur Tourist-Info von Ameland.
2. Strandritt
Ich habe ja schon mal darüber berichtet, welche Faszination Strandritte auf mich ausüben. Und obwohl die "Raserei" in Polen mich etwas verunsichert hatte, suchte ich mir danach bei der Vorbereitung doch auch Infos über Reithöfe und Ausritte auf Ameland zusammen. Und schnell war mir klar: Wenn ich schon in Friesland bin, möchte ich auch einen Friesen reiten! Die schwarzen Perlen, diese uralte, majestätische Pferderasse, stammt von dort. So fiel meine Wahl auf den Reit- und auch Zuchtstall t' Jutterspad in Nes.
Per Mail und letztlich dann Telefon vereinbarte ich einen Termin für einen Strandritt. Wie meist, ist auch dort dieser Ritt Routine. Wir waren 5 Reiter und ein Mädel als Guide. Ich muss sagen, dass leider die Leute dort nicht wirklich freundlich und gesprächig waren, ich kam an, suchte im Stall nach jemanden, wurde kurz begrüßt, wartete dann mit den anderen bis eine andere Gruppe zurück kam und bekam dann eines der Pferde von dieser zugeteilt. Ich wurde nur gefragt, ob ich galoppieren kann. Sicher, die Ritte sind dort gerade im Sommer auch Massenabfertigung, aber erstaunt zu gucken als ich mich nach dem Ritt nochmal verabschiedete und kurz ein Feedback zu meinen Pferd gab (sie ging ungern ins Wasser und bog sich da ständig zur Seite) finde ich dann doch etwas schade. Das aber nur zur Atmosphäre. Ansonsten war alles top. Die Friesen waren schön, rittig und brav, die Anlage gepflegt.
Ich bekomme "Anna" zugeteilt. Kaum sitze ich auf ihr, habe ich, typisch Friese, viel Hals vor mir.
Wenn der Kopf oben ist, ist er ganz oben. Wir reiten durch einen Wald und den Dünengürtel bis zu dem endlosen, breiten Strand, wo wir 2x am Wasserrand galoppieren. Der Galopp fühlt sich toll an, hoch und schaukelnd. Durch die Dünen geht es zurück zum Stall und mit breitem Grinsen stelle ich Anna zum Fressen in einen Ständer und sattel und trense noch ab. Der Ritt kostete 25 Euro.
Öhm, was das Bein dahinten macht weiss ich auch nicht :-) |
3. Inseldorf Nes
Aufgrund des Festivals war in Nes immer was los - aber ich habe auch, abgesehen von den Konzerten und Straßenkünstlern, den Eindruck gewonnen, dass der kleine Ort nett ist zum Bummeln, Schnabulieren und Genießen. In der Ortsmitte gibt es eine auffällig hohe Dichte an Cafés und Kneipen. Vom urigen Pub wie das "Nescafe" bis zum etwas hipperen und schickeren "Van Heckeren". Auf den Terrassen sorgten kleine Feuerstellen im nicht so lauschigen Nordsee-Sommer für schöne Stimmung, es war immer gut voll.
Van Heckeren |
Nescafe |
Frittiert wird dort eben fast alles und gern.
"Kochen ist Silber, Frittieren ist Gold" - Fundstück am Imbiss-Stand |
Ich wurde zu dieser Reise von der Wattenmeer-Agenda und der Stichting RegioMarketing Toerisme (RMT) eingeladen, gefördert im Rahmen des INTERREG-Programms der Europäischen Union.
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