Mittwoch, 4. Mai 2016

Krakau III: Zu Besuch bei Gimli - Salzbergwerk Wieliczka

In der Nähe von Krakau locken zwei große Ausflugsziele: Auschwitz und das Salzbergwerk Wieliczka. (Seite auf deutsch). Wir hatten nicht genug Zeit für beides und entschieden uns für das Bergwerk - weil es einzigartiger ist. Wobei man beides natürlich schlecht vergleichen kann, aber ich hatte z.B schon andere KZ`s besucht und war nun einfach neugierig auf etwas Neues. Denn ganz ehrlich: Ein Bergwerk klingt für mich eigentlich erstmal nicht spannend. Aber es ist Unesco-Weltkulturerbe, und Bilder im Web zeigten schon, dass es dort nicht nur um Stollen und Bergbau geht. (Mehr zu Krakau auch hier und hier).
Überall in der Stadt werden Touren dorthin angeboten. Man kann es wohl auch gut auf eigene Faust machen, öffentlich Busse fahren vom Bahnhof. Das wir uns dennoch für eine Tour entschieden, lag am engen Zeitplan. So wurden wir am Hotel abgeholt und vor allem wurde vor Ort der Einlass organisiert. Denn es geht nur mit Guide hinab, Individualbesucher werden ebenfalls zu Gruppen zusammengefasst - und ich hatte Angst, dort dann am Ticket-Schalter ewig zu warten. Auch so verging eine gute Stunde, bis wir endlich reinkonnten, da wirklich sehr viel Betrieb war. Alles ist sehr gut organisiert und sehr touristisch, aber es ist immerhin eine der Attraktionen in Polen. Unsere Tour kostete 150 Zloty, also ca. 35 Euro. Der Eintritt allein kostet 84 Zloty mit fremdsprachigem Guide, polnisch nur 55. Unsere Tour kauften wir in der Altstadt bei der Tourist-Info, durchgeführt wurde es letztlich vom Unternehmen "See Krakow".
Man bekommt Kopfhörer und einen Empfänger, der Guide geht vorweg und spricht in ein Mikro. Die Tour beginnt erstmal mit einem Abstieg über eine Holztreppe, viele viele Stufen hinab. Unten landet man in einem Gewirr aus Stollen und Gängen - heute alle beschildert, aber man könnte sich trotzdem verlaufen. Zu Beginn der Tour steht noch die Geschichte des Salzabbaus im Mittelpunkt, man erfährt, wie es abgebaut und transportiert wurde, mt Seilwinden und auch Pferdestärken - die Grubenpferde wurden an Seilen herabgelassen und lebten fortan hier unten, erblindeten meist und mussten hart arbeiten. 
Doch noch während wir durch die Gänge laufen, Schienen folgen, sehe ich plötzlich eine mit in das Salz geschnitze Umrahmung einer Tür, die mich unwillkürlich an "Herr der Ringe" und den Eingang zum Zwergenreich erinnert. Und dann tauchen auch schon die ersten Skulpturen auf, und plötlzlich blicken wir hinab in die Tiefe, verschachtelte Treppen ziehen sich die Wände entlang in die scheinbar unendliche tiefe, ein Anblick wie aus einer Fantasy-Welt.
 
 
Riesige Hallen wurden ausgehöhlt, die nun mit unzähligen Massen an Baumstämmen gestützt werden, es gibt kleine Kapellen und dann, quasi das Highlight, schon fast eine Art Kathedrale, mit Altar, vielen in Salz geschnitzten Altären und Kronleuchtern, die ebenfalls aus Salz bestehen. Die Fotos können leider die Ausmaße und den WOW-Effekt beim Betreten nicht wiedergeben, zudem versagte noch mein Akku der Kamera. Man muss es einfach erleben.
 
 Unter Tage (bis 130 Meter tief) gibt es zwischendurch auch Toiletten, eine Snackbar, Souvnirshop und ein Selbstbedienungsrestaurant sowie ein richtiges Restaurant, das aber nicht offen war - dort kann man z.B auch Events feiern. Es war auf jeden Fall ein Ausflug, der sich gelohnt hat. So etwas mal mit eigenen Augen zu sehen, war einmalig. aller touristischen Auswüchse zum Trotz.Schon Goethe besuchte das Bergwerk - auch von ihm ist dort eine Salzstatue zu finden.

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