Donnerstag, 28. April 2016

Städtetrip Krakau II: Kazimierz, Kneipen und Klubs

Madonna und Barbie - Pic thanks to G.
Der Städtetrip nach Krakau Mitte April fiel auf ein Wochenende, und so war auch klar, dass wir abends mal das fast schon legendäre Nachtleben der Stadt erkunden wollten - zumindest ein bisschen. Denn so schön die historische Altstadt ist, hat Krakau doch noch mehr zu bieten. Wobei auch die Altstadt ein Hotspot bei Nacht ist und keine ausgestorbene Touri-Attraktion. Davon konnten wir uns schon am ersten Abend überzeugen, als wir noch eine kurze Stippvisite dort machten. Was auffiel, auch am nächsten Tag tagsüber: Es waren sehr viele Engländer dort, die dem Piwo (polnisch für Bier) ziemlich gut zusprachen. Kein Wunder: Im Vergleich zum teuren Königreich ist Bier hier ein Schnäppchen. Unweit des Marktplatzes entdeckten wir eine kleine hippe Bar (mit Waschbecken, Föhn und einem Fischbild an der Wand) wo viele junge Polen waren - und das Bier vier Zloty kostete, also etwa einen Euro.


Jüdisches Viertel
Am nächsten Tag landen wir schon am späten Nachmittag in Kazimierz, das jüdische Viertel. Auch dort ist nachts wohl schwer was los, aber uns zog es nach der Besichtigung der Burg schon dorthin, um nach dem historischen Krakau mal etwas anderes zu sehen. Kazimierz ist noch nicht ganz so "totsaniert" hat auch Schmuddelecken, ist rauer, aber liebenswert.
Kleine Geschäfte wurden eröffnet, es gibt viel Streetart zu entdecken.
In einem schönen Hof lockt ein Biergarten zu einer Pause, ein Piwo gehört dazu.
Kazimierz war mal ein eigenständiger Ort, und auch hier gibt es einen kleinen Marktplatz. In der Mitte eine runde Halle, in der nach außen ganz viele Imbisse Snacks verkaufen - natürlich vor allem auch das Zapiekanki. Alles ein bisschen alt, aber Anziehungspunkt für junge Leute.
Dahinter laufen wir an der Mauer des alten jüdischen Friedhofes entlang, bis wir an der Straße Szeroka landen.
Dort stehen die Alte Synagoge und weiter oben die Remuh-Synagoge - zwei der sieben Synagogen hier, die alle erhalten blieben.
Remuh-Synagoge
 Klezmer-Klänge wehen herüber - eine Band spielt auf der Terasse eines Restaurants.
Eines der vielen hier - es gibt koschere, israelische und andere Spezialitäten.
Das Ariel
"Hummus und Happiness" :-)
Wir lassen uns auf der Bank des Denkmals für Jan Karski zu, ein polnischer Untergrundkämpfer und Zeuge des Holocaust, das erst im Januar 2016 eingeweiht wurde.
Gern hätte ich auch die Synagoge und den Friedhof mit der "Klagemauer" aus durch Nazis zerstörte Grabsteinen angeschaut, aber es ist schon geschlossen. Rechtzeitig vor einem Frühjahrsgewitter geht es in das schöne, gemütliche Restaurant Kolanko Nr. 6. Ich esse einen sehr leckeren Salat mit Roter Beete und die Spezialität des Hauses, gefüllte Crepes. Es gibt zahlreiche Füllungen, die Wahl fällt schwer - ich kann Carbonnara empfehlen.
Danach laufen wir durch die frischgewaschenen Straßen im Abendlicht zurück ins Hotel, um uns kurz auszuruhen.

Nachtleben
Dann ziehen wir los. Das Aufwärmbier nehmen wir wieder in der Ein-Euro-Bier-Bar von gestern abend. In dem Häuserdurchgang gibt es auch noch eine Wodka-Shot Bar, wo es bunte Kreationen aller Art gibt. Ich nehme eine rosa Barbie, später noch ein rot-gelbes Gläschen. Der Shot kostet 5 Zloty.
Da wir nicht mehr bis nach Kazimierz laufen wollen, auch wenn es dort viele Bars und Klubs gibt, suchen wir rund um den Marktplatz nach einer Möglichkeit zum Tanzen. Es ist richtig voll überall, die Leute sitzen draußen, die Briten feiern vor einem Pub. Die Eingänge zu den den Tanzklubs sind eher klein - denn diese liegen meist in den Kellern der alten Häuser. Uns schrecken Türsteher, das sehr junge Publikum und der offensichtliche Dresscode ab (Highheels und Minis, wir in Jeans und flachen Schuhen) bei den meisten ab. In Kazimierz ist es wohl entspannter. Beim Rin Music Club gehen aber auch Mädels in normalen Klamotten rein, und wir folgen. Eintritt kostet es nicht, man muss nur für 2 Zloty die Jacke abgeben. Es geht runter in den Keller oder besser gesagt das Gewölbe - Party im mittelalterlichen Backstein. Brav stellen sich alle in der Schlange an der Bar an, einen Caipi gibt es für ca. 4 Euro.
Es ist ziemlich voll und tatsächlich sind viele Polen da, auch polnischer Pop wird gespielt. Eine gute Stimmung, wir tanzen mit. Warmgetanzt geht es wieder nach oben auf die Straße, auf dem Heimweg noch einen bunten Shot an der Wodka-Bar. Eines steht fest: Hier wird viel und gern gefeiert! Und das Gute: Das Nachtleben konzentriert sich auf das Zentrum und Kazimierz, so dass man einfach dort sich umschauen kann, die Wahl hat und bleiben kann, wo es einem gefällt - und nebenbei noch nette Bars entdeckt.
Zum Bericht über das Salzbergwerk Wieliczka geht es hier.

1 Kommentar:

  1. Oh, das habe ich mir gleich mal notiert. Jetzt kann die Reise kommen, danke!
    LG susanne

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