Die richtige
Ausrüstung:
Gottseidank habe ich mir vor Jahren ordentlich Leder-Wanderstiefel von Meindl gekauft. Die sind superbequem. Da es nur eine Tageswanderung ist, hatte ich keine Angst vor Schulter-Schmerzen, da ich ja kein Riesen-Gepäck schleppen musste. Da ich aber auf Nummer sicher gehen wollte und mein normaler Rucksack doch auf Dauer drückt, habe ich mir einen Wanderrucksack von Quechua gekauft, 20 Liter, mit Hüftgurt und vor allem stabilen Netzrücken, so dass er nicht direkt auf dem Rücken liegt. Dazu Schichtsylstem: T-Shirt, Fleecjacke, Regenjacke. Als Hose nahm ich eine leicht gefütterte Trekkinghose, da es mir in Jeans zu unbequem ist. Und: eine Mütze! Oben auf dem Brocken ist es generell sehr kalt, und Ende April war dort gerade erst der Schnee geschmolzen und der Wind war eisig.
Der Weg
Wir parkten auf dem Wadnerparkplatz in Ilsenburg, was etwa 4 Euro für den Tag kostet. Der Weg ist ausgeschildert und an bestimmten Wegmarken stehen Schilder mit Zitaten aus Heines Beschreibung der Wanderung in seiner "Harzreise". Der erste Teilweg geht direkt am Fluss "Ilse" entlang, der sich malerisch durch den Wald und über Felsen schlängelt.
Ein Stück weit führt fast parallel eine Waldstraße, die man auch laufen könnte, aber der Pfad macht mehr Spaß. Dann kommt man plötzlich aus dem Wald heraus, es wird kahler, und man sieht die Brockenspitze mit den Funktürmen. Dann schlängelt sich der Weg noch durch dichten Nadelwald - sehr idyllisch - bevor man auf einen breiteren Weg kommt.
Dann beginnt der letzte lange Aufstieg, leider über einen Betonpflaster-Weg. Es zieht sich und war auch, dank meiner mangelnden Kondition, etwas anstrengend. Am Ende läuft man über eine Art Hochebene auf die Brockenspitze zu und quert auch die Gleise der Brockenbahn.
Auf dem Brocken
Zum einen war es dort sehr windig und kalt. Es ist kahl, und Funkturm und ein paar klobige Gebäude mit Hotel, Infoezentrum etc. wirken nicht gerade idyllisch. Statt einem Gipfelkreuz markiert ein Fels in einem Kreis mit Entfernungsangaben den Gipfel.
Da wir vom Aufstieg verschwitzt sind und schnell auskühlen, gehen wir in den "Touristensaal", eine Art Kantine, wo es zu recht üppigen Preisen kleine Stärkungen und Getränke gibt.
Es ist ziemlich viel los hier oben, da auch die Touristen mit der Bahn hierher kommen. Wir warten im Windschatten eines Felsens, bis die Bahn fährt und geniessen den Sonnenschein. Immerhin haben wir einen der wenigen Tage erwischt, an denen es hier oben nicht neblig ist und wir einen tollen Ausblick haben - weit und klar.
Brockenbahn
Die historischen Damplokomotiven mit den alten Waggons qualmen den Berg hinauf und hinab. Sie fahren bis Wernigerode, halten vorher in Elend und Schierke. Das Tuten der Bahn haben wir auch schon während des Aufstiegs immer wieder gehört.
Das Ticket kostet aber immer gleich viel, egal wie weit man fährt - und es ist nicht gerade günstig: 27 Euro einfache Fahrt. Wir bekommen einen Sitzplatz in den alten Waggons und die Zeitreise beginnt. Erst fährt man in einer Schleife um die Brockenspitze, später geht es durch Wald.
Ich verbringe fast die ganze Fahrt auf den Plattformen draußen zwischen den Waggons und geniesse die Aussichten. Da wir am 30.4. da waren, kommt uns dann plötzlich die "Hexenbahn" entgegen, auf der Lok sitzt eine Hexe, der Teufel, die Waggons sind geschmückt und verleidete Menschen feiern in die Walpurgisnacht hinein. Wir fahren bis Wernigerode, dem Endbahnhof, und von dort mit dem normalen Regionalzug bis Ilsenburg zurück zum Auto.
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