Mittwoch, 27. Januar 2016

Hotelkritik: Wyndham Stralsund mit Hansedom

Für eine kleine Auszeit mit etwas Kultur aber auch einem Wellness-Tag hatte ich mich für Stralsund entschieden. Zwei Nächte im Wyndham Stralsund mit Benutzung der direkt daran angrenzenden Therme Hansedom (Erlebnisbad und Saunenwelt sowie Fitnesscenter). Daher heute mal eine "klassische" Hotelbewertung - natürlich nur aufgrund persönlicher Eindrücke und Befindlichkeiten.

Lage und Umgebung
Ca. 3 Kilometer außerhalb der Altstadt in einem Industriegebiet. Ausreichend Parkmöglichkeiten (direkt am Hotel 7Euro p.Tag, umsonst auf Thermen-Parkplatz). Gleich nebenan Shopping-Center, Tankstelle und Mc Donalds.



Äußerer Eindruck, Ausstattung
Das Wyndham ist ein ziemlich hoher, häßlicher Klotz, teilweise wäre Säuberung der Fassade nötig. Innen ist viel Holz, soll edel und maritim wirken. Auf den Standardmäßig eingerichteten Zimmern sollen ein Leuchtturm als TV-Schrank und Schiffs-Messinglampen für Schiffsflair sorgen. Leider wirkt es alles nicht mehr wirklich modern, hat was von 90er Jahre. Das Personal war durchgehend freundlich.

Zimmer
Wir hatten ein Standard-DZ was vom Platz her völlig ausreichend war. Leider hatte das Bett keine getrennten Matratzen, was als Nicht-Pärchen nicht wirklich ideal war. Vom Ambiente her siehe oben. Das Bad war groß, durch die weißen und grünen Fliesen wirkte es aber etwas wie Krankenhaus. Es gab Föhn, Seifenspender und Tütchen mit Wattestäbchen und Nähzeug, aber keine Pflegeprodukte. Die Möbel zeigten teilweise Abnutzungserscheinungen. Neben dem Bett gab es Tisch, Sessel und Couch sowie Schreibtisch und Stuhl und einen großen Schrank mit Safe. Ein großer Balkon bot einen Ausblick auf Sportbad und in die Ferne (4. Stock).
 
 
 
 


Gastronomie
Das Restaurant "Vineta" war leider recht dunkel und aufgeteilt in zwei Bereiche. Näher am Fenster gab es mordernes Mobiliar, hinten stand das ältere. Leider entstand so aber kein harmonischer Gesamteindruck Aber es wurde abends mit Tischläufern und kleinen "Inspirations-Büchlein" gedeckt, was in Richtung modernes Wohlfühl-Hotel geht. Auch hier ist aber, was Ausstattung angeht, Luft nach oben, moderne Hotels sehen anders aus, maritimer Look ist heute eher schlichte, helle Töne, Treibholz, Muscheln. Das Frühstück (14 Euro) war ok, es gab die üblichen Verdächtigen (Wurst, Käse, Marmelade, Rührei, Pfannkuchen, Speck, Obst, Cerealien, Säfte, Kanne Kaffee am Tisch, Tee). Ich hätte mir gewünscht, dass auch anderer Kaffeespezialitäten angeboten werden, zudem gab es nur Kuhmilch, was in Zeiten von Laktoseintoleranz und Veganern nicht wirklich professionell ist - Sojamilch gibt es ja inzwischen überall zu kaufen.
Wir waren einen Abend dort auch Essen, ich wählte eine Menü mit Salat, Schweinemedaillons und Schokomousse. Es schmeckte alles sehr gut, war auch schön angerichtet und wurde mit Haube serviert, preislich völlig in Ordnung (22 Euro). Nur merkte man Salat und Desserrt an, dass es vorbereitete Massenware war.
 

Wellness - Hansedom
Wer Gast im Hotel ist, kann zum ermäßigten Preis (12 Euro) den Hansedom nutzen und bekommt an der Rezeption einen Chip für Eingang und weitere Ausgaben sowie Badetücher. Im Bademantel an der Rezeption vorbei, kommt man durch einen Gang direkt in den Eingangsbereich des Hansedoms, von wo man entweder durch Schwimmbad reinkommt oder durch die Fitnesswelt in die Sauna gelangt. Wege sind etwas verwirrend. Das Erlebenisbad zeigt in der tropischen Deko auch schon Alterserscheinungen (verblasste Farben), bietet ein großes Becken mit Wellenanlage, ein Babybecken, eine Indoor-Rutsche, Whirlpools, drei Außenrutschen und einen Wildwasserkanal, der bei unserem Besuch leider außer Betrieb war, sowie ein beheiztes Außenbecken. Wir sind da überall kurz rumgeschwommen und auch gerutscht. Das Wasser war schön warm, leider war es beim rumlaufen, auf Weg zu den Rutschen, richtig kalt - als ob dort die großen Fensterscheiben nicht richtig isoliert wären. Unangenehm. Da wir unter der Woche da waren, war es schön leer, ich möchte nicht wissen, wie der Geräuschpegel an einem Feriensamstag dort ist und wie lang die Schlangen an den Rutschen.
 
 
 
 

Für die Saunawelt muss man dann nochmal den Chip anlegen und durch eine Drehtür. Sie ist schön gestaltet im arabischen Stil, mit vielen Fliesen, einem maurischen Badehaus in der Mitte etc. Es stehen Saunen aller Art zur Verfügung, klassische Saunen von 95, 75 und 60 Grad, wobei die 95 Grad an diesem Tag leider nicht benutzbar war. Zudem eine Kristallsauna, ein Tepidarium, Laconium (warme Steinliegen bei ca. 60Grad), ein Außenbecken und viele versch. Duschen.  Es stehen viele Liegen bereit, da es auch hier angenehm leer war, nutzten wir nicht mal den separaten Ruheraum mit Blick nach draussen, sondern lasen und dösten dort mit Blick auf die Bar vor uns hin, Ich gönnte mir noch eine Rücken-Nacken-Massage, für die ich von der Mitarbeiterin in einen Raum in einem separaten Teil geführt wurde. Die Massage war gut, nur zu kurz :-).
Fazit: Hier lässt es sich ohne Langeweile sehr gut einen Tag lang entspannen, ich hätte sogar gern noch einen Saunagang mehr gemacht. Allerdings waren wir unter der Woche da und somit war es sehr ruhig, wenn auch nicht leer. An Wochenenden oder in den Ferien ist hier, da es ja eine öffentliche Therme ist, sicher sehr viel mehr los. Dann sollte man vielleicht ein kleineres Hotel mit privatem Spa vorziehen.



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