Wir buchten ein Ausritt Wochenende auf dem Glockenhof in Amelinghausen. Ein typisches Heidedorf, aber schon recht groß, mit niedersächsischen Backsteinhöfen. Der Glockenhof mit mehreren Gebäuden, darunter die alte Scheune, Apartmenthaus, Restaurant und natürlich Ställen und Reithalle, liegt direkt an der Hauptstraße.
Unser Doppelzimmer war eher zweckmäßig und etwas altmodisch eingerichtet mit 80er Jahre Hotelmöbeln, aber sehr sauber und mit bequemen Betten. Wir hatten Halbpension gebucht. Frühstück und Abendessen waren sehr reichhaltig, sehr frisch und eben gute, vor Ort von einer Hauswirtschafterin frisch zubereitet. Habe alles mit großem Appetit gegessen, von den Salaten über Nudeln oder Schnitzel bis hin zu leckerem Dessert (Erdbeerquark).
Reiten:
Wir hatten das Heideritt-Wochenende gebucht. Das bedeutete einen ersten Ausritt von 2 Stunden am Freitag nachmittag, einen ca. 4 Stunden-Heideritt am Samstag und Sonntag vormittag nochmal 2 Stunden. Für mich als Ponyreiter war "mein" Pferd, Winnie, erstmal ein Schock: Ein riesiger dunkelbrauner Wallach, gefühltes Stockmass 1,80 oder mehr. Die Reitführerin hilft beim Satteln und Trensen, dann wird auf dem Platz kurz Schritt und Trab in der Abteilung geritten, damit sie einen kleinen Eindruck bekommt, ob alles ok ist. Das wird auch vor jedem Ritt weiter so gehandhabt. Ich habe zugegebenermassen erstmal Probleme mit Winnies Trab - so viel Schwung und große Tritte bin ich gar nicht gewohnt. Aber er ist ein sanfter und ganz braver Riese.
Wir reiten in Gruppen von 3-8 Leuten. Die beiden 2 Stunden Ritte waren in der Umgebung von Amelinghausen, durchs Dorf, Wald, Felder. Schon abwechslungsreich und auch mit schönen Galoppaden (wieder sooo viel Schwung), aber landschaftlich sicher kein Highlight, wenn man ohnehin regelmäßig ausreitet.
Der Weg in die Heide war leider recht lang. Dort angekommen, blühte es wie gesagt nicht, aber trotzdem machte diese ursprüngliche, weite Landschaft Eindruck. Die Sandwege waren sehr unterschiedlich, von schmalen tiefen Furchen bis hin zu breiten Wegen. Leider machten viele Bremsen Pferden und Reitern zu schaffen, obwohl die Pferde komplett mit Fliegendecken verpackt waren. In der Heide kam dann zu einem Aussichtspunkt der Wagen vom Hof mit zwei Helferinnen, die belegte Brötchen, kalte und warme Getränke brachten.
Die Pferde machten alle einen sehr gepflegten und ausgeglichenen Eindruck, die Besitzer züchten auch selbst. Weidegang gehörte im Sommer dazu, zum Fressen nach dem Reiten kamen sie in die Boxen. Kinder lernen auf Ponys aller Art reiten, und zwar ohne Sattel, was zu einem sehr lockeren Sitz führen soll - kann mir gut vorstellen, dass das funktioniert. Auch Halle und Platz sowie Ställe waren sehr gepflegt. Da es warm war, bekamen die Pferde auch eine schöne Dusche nach dem Ritt.
Ausflug Lüneburg:
Da wir am Samstag nachmittag frei hatten, fuhren wir mit dem Auto nach Lüneburg. Der Besuch lohnt wirklich. Die Hansestadt mit dem historischen Stadtkern, der sich durch die Absenkung des darunter liegenden Salzes langsam nach unten bewegt - und für schiefe Häuser sorgt - bietet viele schöne Gebäude und Gassen.
Wir kehren noch im Café "Pralüne" ein, wo auch hausgemachte Pralinen verkauft werden, und geniessen Kaffee und Kuchen. An der Ilmenau, dem Fluss, stehen ebenfalls historische Häuser und ein alter Kran, mit dem früher die Salzschiffe beladen wurden. In Lüneburg wird auch die Soap "Rote Rosen" gedreht... Bei schlechtem Wetter lockt zudem die Therme "Salü".
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